Remote-Mitarbeiter über die Unternehmenskultur einbeziehen

Immer mehr Unternehmen setzen auf eine verteilte Belegschaft. Hier erfährst du, wie sichergestellt werden kann, dass extern arbeitende Mitarbeiter mit der Kultur und den Werten des Unternehmens verbunden bleiben.

Dieser Artikel wurde ursprünglich auf dem Blog von Managed by Q veröffentlicht, der Entscheider am Arbeitsplatz inspiriert, eine herausragende Umgebung, Design und Unternehmenskultur umzusetzen.

Die Art und Weise, wie wir arbeiten, verändert sich, weg von dem normalen Arbeitstag mit acht Stunden hin zu flexibleren Modellen. Und die Beschäftigungslandschaft des 21. Jahrhunderts spiegelt dies wider: Laut einem Gallup-Bericht von 2017 arbeiteten 43 Prozent der erwerbstätigen Amerikaner im Jahr 2016 bis zu einem gewissen Grade ortsunabhängig, im Vergleich zu 39 Prozent im Jahr 2012. Darüber hinaus stellte der Bericht fest, dass Gleitzeit und die Möglichkeit des Home Office, „eine wichtige Rolle bei der Entscheidung eines Mitarbeiters spielen, eine Stelle anzunehmen oder zu wechseln“.

Ich selbst bin seit vier Jahren in Vollzeit selbstständig und arbeite im Home Office. Mein monatlicher Workflow ist wie ein Flickenteppich aus Tätigkeiten für verschiedene Kunden. Die größte Herausforderung für mich als externen Mitarbeiter ist tatsächlich das Thema Produktivität. Eine Reihe von Forschungsergebnissen kommt zu dem Schluss, wie in der Harvard Business Review dargelegt, dass Remote-Mitarbeiter produktiver seien als Angestellte im Büro. Für mich und viele andere ist die Herausforderung bei der Telearbeit das Eintauchen in die Kultur und Werte eines Unternehmens, in dem ich die Menschen, mit denen ich regelmäßig arbeite, vielleicht nie persönlich kennenlerne.

Wie können Unternehmen dazu beitragen, dass sich Remote-Mitarbeiter wirklich als Teil des Teams fühlen? Es findet bereits global ein Umdenken statt, wo Arbeit stattfindet. Büro-, Personal- und Kulturmanager können dies nutzen und umsetzbare Schritte einleiten, um die Kluft zwischen Remote-Mitarbeitern und ihren Kollegen im Büro zu überbrücken.

Neues Konzept zur Mitarbeitereinbindung in der Einarbeitungsphase

Ganz gleich, ob du einen Remote-Mitarbeiter in Vollzeit oder einen Freiberufler im Home Office beauftragst, ist die Vermittlung der Werte und der Mission deines Unternehmens der Schlüssel zur Bindung. Leider ist dies nicht immer der Fall, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Wenn ich mit neuen Kunden arbeite, erhalte ich manchmal Aufträge ohne jeglichen Kontext.

Bei der Hinzuziehung von Remote-Mitarbeitern sollten diese stets die Grundlagen kennen, wie etwa: Was ist das große Ziel des Unternehmens? Welches Publikum soll angesprochen werden? Was ist für dich wichtig und warum? Wenn ich diese Informationen nicht bekomme, muss ich viel Zeit aufwenden, um auf der Website und in den sozialen Medien meiner Kunden nachzuvollziehen, wer sie sind und was ihre Botschaft ist, damit ich sicherstellen kann, dass meine Arbeit den richtigen kulturellen Ton trifft. Sogar mit Hintergrundrecherchen haben Remote-Mitarbeiter ohne direkte Einweisung in die Teamkultur des Unternehmens oft das Gefühl, sich blind vorzutasten.

„Es ist wichtig, Remote-Mitarbeiter über die Unternehmenskultur und die Werte zu informieren, denn sie müssen damit leben, sie atmen und die Kultur akzeptieren, auch wenn sie extern arbeiten“, sagt Jocelyn Greenky, Expertin für Bürokultur, Politik und Diversität.

Greenky weist darauf hin, dass Mentoren im Büro sehr nützlich sein können, wenn es darum geht, Remote-Mitarbeiter einzubeziehen, da sie natürliche organische Beziehungen fördern, die die Kultur im Sinne der Unternehmensstrategie besser vermitteln können. Man könnte beispielsweise den Remote-Mitarbeitern ein internes Pendant zuweisen, das sie über unternehmensweite Initiativen und Veranstaltungen auf dem Laufenden hält. Dies kann dazu beitragen, dass sich die Mitarbeiter, die nicht physisch im Büro sind, zugehörig fühlen.

Gelegenheiten für Gemeinschaft, Bindung und Zusammenhalt

Während es für die Mitarbeiter, die große Entfernungen überwinden müssen, nicht möglich ist, gelegentlich ins Büro zu kommen, profitieren diejenigen, die es können, sehr davon. Wie Victor Fleischer in der New York Times berichtete, sehen Experten einen Zusammenhang zwischen zwanglosen persönlichen Kontakten und gesteigerter Mitarbeiterbindung, Kreativität und Innovation.

„Zu den wichtigsten Dinge, die Remote-Mitarbeiter tun können, zählen möglichst häufige Besuche,“ so Greenky und fügt hinzu, dass Remote-Mitarbeiter Videoplattformen nutzen können, um sichtbar und verbunden zu bleiben .

Können Anreize geschaffen werden, ein- oder zweimal pro Woche ins Büro zu kommen? Etwas so Einfaches wie ein wöchentliches Mitarbeiterfrühstück kann Möglichkeiten für persönliche Kontakte und Verbindungen eröffnen. Bietet das Budget Spielraum, bei großen Firmenveranstaltungen, wie etwa der jährlichen Vertriebstagung, Remote-Mitarbeiter einzuladen, besondere die aus dem Kernteam?

Dieser Ansatz lässt sich auch auf Klausurtagungen ausdehnen. Es geht darum, kreative Wege zu finden, um alle Mitarbeiter räumlich zusammenzubringen, wann immer es möglich ist.

Technologien nutzen

Moderne Büroumgebungen sind technisch hervorragend gerüstet. Plattformen wie Slack, GoToMeeting, Zoom und Join.me sind im Büroalltag des 21. Jahrhunderts allgegenwärtig. Diese Kommunikationstechnologien sind sogar noch wichtiger für die Einbindung von Remote-Mitarbeitern, die sich möglicherweise von internen Büroaktivitäten ausgeschlossen fühlen. 

Nach meiner eigenen Erfahrung ist diese Art der persönlichen Kommunikation erfrischend und gibt mir das Gefühl, einbezogen und wirklich ein Teil des Teams zu sein. Wie die HR-Expertin Susan M. Heathfield in The Balance Careers beschreibt, kann die Bedeutung der nonverbalen Kommunikation nicht hoch genug eingeschätzt werden. Augenkontakt, Körpersprache und Mimik sind sehr wichtig, wenn es darum geht, eine emotionale Verbindung herzustellen. Leider geht dies bei der Kommunikation per E-Mail, Slack-Nachrichten und Telefonaten verloren.

„Ich bin ein großer Fan von Videoanrufen“, meint Rebecca Fairbanks, Remote Digital Producer für Coalition Technologies, eine in Kalifornien ansässige Webdesign-Agentur. „Teamschulungen und fast alle unsere Firmenmeetings führen wir per Videoanruf durch. Egal, ob über Google Hangouts oder Skype – ein Videoanruf ist eine großartige Möglichkeit für mich und andere Mitarbeiter an entfernten Standorten, sich persönlich mit den Mitarbeitern im Büro zu verbinden.“

Einige Unternehmen mit Remote-Mitarbeitern stellen daher einen Videostream eines Gemeinschaftsbereichs bereit, wie etwa aus der Küche oder Lounge, den Remote-Mitarbeiter betrachten können, um zu sehen, was gerade in der Zentrale los ist, und sich einen Eindruck vom aktuellen Büroleben zu verschaffen.

Beziehungen auf persönlicher Ebene pflegen

Authentische Beziehungen mit Remote-Mitarbeiter zu pflegen, kann herausfordernd sein. Während sich die Angestellten im Büro über die gestrige Folge von Succession unterhalten können, während sie auf einen Ausdruck am Kopiergerät warten, erfordert das Einbeziehen von Remote-Mitarbeitern etwas mehr planerische Voraussicht.

„Einmal im Jahr veranstaltet mein Team eine unternehmensweite Talentshow, bei der alle Teammitglieder aufgefordert werden, sich anzumelden und ein Video einzureichen, das ihr Talent zeigt“, sagt Fairbanks und erklärt, dass diese Tradition dazu beiträgt, die Mitarbeiter mehr zusammenwachsen zu lassen. „Es wird ein Abgabetermin gesetzt, und wenn alle Teammitglieder ihre Beiträge eingereicht haben, sieht sich das gesamte Unternehmen jedes eingereichte Video als Gruppe an und stimmt über das beste Talent ab.“

Ihre Firma hält auch ein zweiwöchentliches Brainstorming ab, bei dem alle Teilnehmer in entspannter Weise fachsimpeln. Dank einer Videochat-Software setzen sich auch die Remote-Mitarbeiter mit an den Tisch und tauschen sich mit dem Rest des Teams aus.

„Ich konnte selbst feststellen, dass einige der besten Verbesserungsideen für das Unternehmen aus einer unserer Brainstorming-Sitzungen stammen“, sagt Fairbanks.

Selbst etwas so Simples wie ein lustiger Slack-Kanal kann dazu beitragen, die Remote-Mitarbeiter und Angestellte im Büro zusammenzubringen. Diese Kommunikationsformen stellen auch sicher, dass Remote-Mitarbeiter für ihre Kollegen sichtbar bleiben, auch wenn sie nicht im Büro anwesend sind. Zum Beispiel hatte eine Firma, für die ich arbeitete, einen Slack-Kanal nur für witzige GIFs, die nichts mit dem Geschäft zu tun hatten. Meistens waren sie für einen Lacher gut.

Jedes Unternehmen ist anders strukturiert und hat andere Erwartungen an seine Mitarbeiter. Beim Aufbau einer Kultur, die auch Remote-Mitarbeiter willkommen heißt, geht es darum, die Werte und Erwartungen des Unternehmens klar zu kommunizieren und eigene Wege zu finden, um die Bindung der Mitarbeiter, die Gemeinschaft und die persönliche Investition für jeden Einzelnen zu fördern – ob im Büro oder an entfernten Standorten.

Um die Arbeitsplatzkultur weiter zu stärken, unabhängig davon, wo sich dein Arbeitsplatz befindet, empfehlen wir „Creating a Great Company Culture“ von Managed by Q.

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