Steigt die Produktivität durch das Home Office?

Studien zeigen, dass es geht. Das müssen Unternehmen und Arbeitnehmer beachten, bevor sie ins Home Office ziehen.

In den letzten Jahren hat das Home Office enorm an Beliebtheit gewonnen. Derzeit arbeiten in den USA mehr als 4 Millionen Menschen mindestens die Hälfte der Zeit von zu Hause aus. Diese Zahl ist in den letzten fünf Jahren um mehr als 40 Prozent gestiegen.

Arbeitnehmer wünschen sich von einem Arbeitsplatz vor allem Flexibilität. Laut einer kürzlich von LinkedIn durchgeführten Umfrage wünschen sich 82 Prozent aller Berufstätigen, einen Tag oder mehr in der Woche von zu Hause aus arbeiten zu können. 57 Prozent möchten drei oder mehr Tage von zu Hause aus arbeiten.

Die Vorteile des Home Office für die Mitarbeiter liegen auf der Hand – weniger Zeit und Geld für das Pendeln, selbstgekochte Mahlzeiten statt Take-Aways und die Möglichkeit, während des Arbeitstages auch Hausarbeit wie Wäschewaschen zu erledigen oder Lieferungen anzunehmen. Flexibilität verbessert die Work-Life-Balance für Arbeitnehmer, aber auch für Arbeitgeber bringt sie erhebliche Vorteile mit sich.

Da viele Unternehmen weltweit in den nächsten Wochen auf Home Office umstellen, wollen wir hier beleuchten, wie Unternehmen und Mitarbeiter erfolgreich von zu Hause aus arbeiten können.

Können Mitarbeiter auch bei der Arbeit zu Hause produktiv sein?

Wenn es um die Arbeit im Home Office geht, ist die häufigste Sorge unter Managern eine Produktivitätsflaute unter den Mitarbeitern. Tatsächlich zeigt jedoch eine Studie nach der anderen, dass Mitarbeiter zu Hause oft produktiver sind als in einer Büroumgebung.

Laut einer Studie aus dem Jahr 2015 konnten die Mitarbeiter eines chinesischen Callcenters, die die Möglichkeit erhielten, von zu Hause aus zu arbeiten, eine Leistungssteigerung von 13 % verzeichnen; 9 % arbeiteten mehr Minuten pro Schicht, und 4 % bearbeiteten mehr Anrufe pro Minute. Eine neuere Studie bestätigte diese Ergebnisse und nannte die folgenden Hauptgründe, warum Mitarbeiter zu Hause produktiver sind:

  • Weniger Ablenkungen
  • Weniger Unterbrechungen durch Kollegen
  • Weniger Stress durch Pendeln
  • Weniger Druck, sich persönlich zu treffen oder sein Gesicht zu zeigen
  • Geringerer Lärmpegel

Die Arbeit von zu Hause aus erfordert jedoch eine gewisse Disziplin. Am erfolgreichsten sind die Mitarbeiter, die regelmäßig Pausen einlegen, ihre Arbeitszeiten festgelegt haben und To-Do-Listen führen bzw. andere organisatorische Hilfsmittel nutzen, um den Tag im Griff zu behalten.

Wie spart die Arbeit von zu Hause aus Unternehmen und Mitarbeitern Geld?

Mitarbeiter, die von zu Hause aus arbeiten, sparen Transportkosten – sei es durch einen geringeren Benzinverbrauch oder durch weniger Ausgaben für öffentliche Verkehrsmittel. Für diejenigen, die routinemäßig Geld für Kaffee oder Mittagessen im Büro ausgeben, bietet die Arbeit im Home Office die Möglichkeit, zu Hause zu essen.

Auch Arbeitgeber können Kosten sparen, wenn sie ihren Mitarbeitern erlauben, von zu Hause aus zu arbeiten. Weniger Menschen im Büro bedeutet weniger Strom- und Ressourcenverbrauch, und in einem flexiblen Arbeitsbereich könnte es sogar den Umzug in ein kleineres Büro ermöglichen. Das Callcenter aus der Studie von 2015 sparte durchschnittlich 2.000 $ pro Mitarbeiter, indem es den Arbeitnehmern erlaubte, im Home Office zu arbeiten.

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Ein weniger offensichtlicher Vorteil des Home Office für die Arbeitgeber ist, dass sie weniger Mitarbeiter durch Krankheitstage verlieren. Viele Arbeitnehmer fühlen sich unter Druck gesetzt, auch bei Krankheiten ins Büro zu kommen, aber während der Grippe und der kalten Jahreszeit bedeutet das, dass sie Keime verbreiten müssen. Wenn man Menschen die Möglichkeit gibt, im Krankheitsfall zu Hause zu arbeiten, führt dies zu einer gesünderen und produktiveren Belegschaft.

Mitarbeiter, die flexibel sind, sind zufriedener als andere. Das bedeutet eine bessere Mitarbeiterbindung, was sich in niedrigeren Einstellungskosten für den Ersatz unzufriedener Mitarbeiter niederschlägt.

Und das Angebot von Home-Office-Optionen ermöglicht es Unternehmen, Kräfte außerhalb des geografischen Standorts zu werben. Ein Unternehmen in Boise in Idaho, das einen Webentwickler sucht, kann beispielsweise einen externen Mitarbeiter aus dem Silicon Valley einstellen, wo es eine größere Anzahl von Spitzentalenten gibt.

So geht man mit beruflichen Beziehungen über Distanzen hinweg um

Da die Arbeit im Home Office anders ist als die tägliche Begegnung mit den Kollegen im Büro, sind andere Erwartungen und einige Grundregeln erforderlich. Ein Nachteil der Arbeit im Home Office – und das muss bei der Umsetzung von Optionen oder Richtlinien für die Arbeit von zu Hause aus sorgfältig bedacht werden – ist ein möglicher Zusammenbruch der Kommunikation.

Eine Möglichkeit, den Stress zu reduzieren, besteht darin, noch vor dem Start der Videokonferenz sicherzustellen, dass die Technologie funktioniert.

Im Büro ist es einfach, zum Schreibtisch eines Kollegen zu gehen, um eine Frage zu stellen oder sich Feedback zu einer Idee zu holen. Bei der Arbeit im Home Office geht das natürlich nicht.

Um solche Begegnungen nachahmen zu können, ist es wichtig, den Mitarbeitern die richtigen Tools und Technologien für die standortübergreifende Zusammenarbeit zur Verfügung zu stellen. So bleiben Teams auch über weite Distanzen hinweg auf derselben Wellenlänge. Videokonferenzen, Instant Messaging und Plattformen wie Slack sorgen dafür, dass die Mitarbeiter während des gesamten Arbeitstages in Verbindung bleiben – egal von wo aus sie arbeiten.

Und es ist wichtig, dass jede Technologie, die zur Erleichterung der Kommunikation dient, auch gut funktioniert. Die meisten wissen, wie es ist, wenn man außerhalb des Büros an einer Telefonkonferenz teilnimmt und nicht in der Lage ist, die Teilnehmer klar zu hören oder dem Gespräch zu folgen, weil man keine visuellen Hilfsmittel sehen kann. Darum sollte man sicherstellen, dass jeder Mitarbeiter über ein starkes WLAN-Netzwerk zu Hause verfügt, und natürlich auch, dass die Technologie tatsächlich funktioniert. Ineffiziente Technologie kann den Stress für einen externen Mitarbeiter erhöhen.

Externe Teams müssen nicht immer getrennt sein. In aller Welt verteilte Belegschaften sollten in regelmäßigen Abständen Off-Sites oder Treffen abhalten, damit die Beschäftigten persönlich miteinander interagieren können.

Flexibilität am Arbeitsplatz war lange Zeit ein tolle Extra, aber da immer mehr Mitarbeiter eine Arbeit im Home Office suchen, wird sie zu einem entscheidenden Vorteil. Um zu wissen, wie es richtig geht, ist ein wenig Vorbereitung erforderlich. WeWork bietet Unternehmen flexible Coworking Spaces, die mit den Bedürfnissen moderner Nutzer wachsen und sich weiterentwickeln können.

Jessica Hulett ist freiberufliche Autorin, Redakteurin und Content-Marketing-Spezialistin in Ossining, NY. Ihre Artikel waren bereits in Zeitschriften wie Cosmopolitan , Real Simple , DealNews zu lesen.

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